pnorm(q = 1) # z = 1
[1] 0.8413447
December 9, 2022
Ei Forschi wählt für ein Regressionsmodell \(\beta \sim \mathcal{N}(0,500)\) (Priori), wobei die empirischen Variablen z-standardisiert sind. Beziehen Sie Stellung zu diesem Prior.
Die Priori-Verteilung ist nicht sinnvoll spezifiziert. Die Streuung der Normalverteilung ist so groß, dass sie fast schon uniform verteilt ist. Dieser Priori-Verteilung nimmt z.B. an, \(Pr(|\beta| < 250) < Pr(|\beta| > 250)\), was eine sehr wilde Vorstellung ist. Man könnte sagen: Die Verteilung nimmt an, dass es wahrscheinlicher ist, dass ihr bester Freund 100 Millionen Lichtjahre entfernt lebt, als dass er näher als diese Distanz bei Ihnen lebt.
Zur Verdeutlichung: Wie wahrscheinlich ist \(z=1,2,...,10\) bei einer Normalverteilung zu betrachten?
(Zur Erinnerung: Ein z-Wert gibt den Abstand vom Mittelwert in SD-Einheiten an.)
Für \(q=1\) beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Wert nicht höher als \(z=1\) etwa 84%:
Allgemeiner:
[1] 0.84134474606854292578 0.97724986805182079141 0.99865010196836989653
[4] 0.99996832875816688002 0.99999971334842807646 0.99999999901341229958
[7] 0.99999999999872013490 0.99999999999999933387 1.00000000000000000000
[10] 1.00000000000000000000
Die Wahrscheinlichkeiten für Sigma-Ereignisse bis zu ±7 finden sich z.B. hier.
Vertiefung:
Nassim Taleb hat dieses Argument in seinem Buch “Statistical Consequences of Fat Tails” aufgegriffen (ein anspruchsvolles Buch). Hier finden Sie eine interessante Darstellung eines Arguments daraus.
Categories:
---
extype: string
exsolution: NA
exname: priorwahl1
expoints: 1
categories:
- fat-tails
- distributions
date: '2022-12-09'
slug: Priorwahl1
title: Priorwahl1
---
```{r libs, include = FALSE}
library(tidyverse)
```
```{r global-knitr-options, include=FALSE}
knitr::opts_chunk$set(fig.pos = 'H',
fig.asp = 0.618,
fig.width = 4,
fig.cap = "",
fig.path = "",
message = FALSE,
warning = FALSE,
# out.width = "100%",
cache = TRUE)
```
# Exercise
Ei Forschi wählt für ein Regressionsmodell $\beta \sim \mathcal{N}(0,500)$ (Priori),
wobei die empirischen Variablen z-standardisiert sind.
Beziehen Sie Stellung zu diesem Prior.
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# Solution
Die Priori-Verteilung ist nicht sinnvoll spezifiziert.
Die Streuung der Normalverteilung ist so groß,
dass sie fast schon uniform verteilt ist.
Dieser Priori-Verteilung nimmt z.B. an, $Pr(|\beta| < 250) < Pr(|\beta| > 250)$,
was eine sehr wilde Vorstellung ist.
Man könnte sagen: Die Verteilung nimmt an,
dass es wahrscheinlicher ist, dass ihr bester Freund 100 Millionen Lichtjahre entfernt lebt,
als dass er näher als diese Distanz bei Ihnen lebt.
[Weitere Hinweise hier](https://mc-stan.org/rstanarm/articles/priors.html#how-to-specify-flat-priors-and-why-you-typically-shouldn-t-)
*Zur Verdeutlichung*: Wie wahrscheinlich ist $z=1,2,...,10$ bei einer Normalverteilung zu betrachten?
(Zur Erinnerung: Ein z-Wert gibt den Abstand vom Mittelwert in SD-Einheiten an.)
Für $q=1$ beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Wert nicht höher als $z=1$ etwa 84%:
```{r}
pnorm(q = 1) # z = 1
```
Allgemeiner:
```{r}
options(digits = 20) # Mehr Nachkommastellen
pnorm(q = 1:10) # von z=1 bis z=10
```
Die Wahrscheinlichkeiten für Sigma-Ereignisse bis zu ±7 finden sich z.B. [hier](https://en.wikipedia.org/wiki/68%E2%80%9395%E2%80%9399.7_rule).
```{r}
options(digits = 2)
```
*Vertiefung*:
Nassim Taleb hat dieses Argument in seinem Buch "Statistical Consequences of Fat Tails" aufgegriffen (ein anspruchsvolles Buch). [Hier](https://www.johndcook.com/blog/2018/05/31/six-sigma-events/) finden Sie eine interessante Darstellung eines Arguments daraus.
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Categories:
- fat-tails
- distributions